Cannabis mit oder ohne Tabak rauchen
20. Dezember 2022Die Debatte über die Nutzung von Tabak beim Cannabis rauchen währt nun schon etwas länger. Während es in Europa gang und gäbe ist Tabak mit Cannabis zu mischen, ist es in Nord-, Mittel- und Südamerika verpönt Cannabis zu mischen. Welche Vor- und Nachteile es bei einer Tabakmische gibt und welche Alternativen der Markt anbietet, erklären wir in diesem Beitrag.
Welche Vor- und Nachteile gibt es?
Die einen verachten es, für die anderen ist es die optimale Ergänzung. Tabak ist inzwischen das meistgenutzte Mittel zum Mischen, wenn es um das Rauchen von Cannabis geht. Wie bei so vielen anderen Debatten auch, haben beide Seiten sowohl Vor- als auch Nachteile.
Vorteile
- • Ein großes Plus, das für die Nutzung von Tabak spricht, ist, dass Cannabis länger hält, wenn man es mit Tabak mischt. Da die meisten Nutzer bereits von 0,25 bis 0,5 Gramm Cannabis high werden, ist es für sie eine Verschwendung, ein ganzes Gramm zu benutzen, um einen Joint vollzustopfen. Zudem ist es für die meisten eher lästig, einen Joint zum wiederholten Mal anzuzünden, um weiter zu rauchen, deshalb kommt es gelegen, einen Joint mit nur so viel Cannabis zu füllen wie benötigt und den Rest mit Tabak ergänzen.
- • Ein weiterer Grund, der für Tabak spricht, ist das Abbrennverhalten beim Rauchen. Tabak hilft dem Joint angezündet zu bleiben, da Tabak viel besser abbrennt als Cannabis. Somit vermeidet man das ständige Anzünden des Joints, was auf Dauer das Raucherlebnis stören kann.
- • Der Geschmack ist für viele sehr wichtig. Besonders für Zigarettenraucher, die den Geschmack von Tabak sogar begrüßen, kann in dem Fall eine Cannabis-Tabak-Mische von Vorteil sein. Genauso ist es auch umgekehrt bei Nichtrauchern, die Tabakgeschmack nicht ausstehen können.
Nachteile
- • Da Tabak ein höheres Risiko der Abhängigkeit hat als Cannabis, ist die Wahrscheinlichkeit höher, bei starkem Konsum von Tabak-Joints, eine Cannabis-Sucht zu entwickeln. Auch wenn die Sucht theoretisch nur auf den Tabak im Joint zurückzuführen ist, steigt das Verlangen nach dem ganzen Joint und dementsprechend steigt auch der Cannabiskonsum.
- • Bei dem Konsum von reinem Cannabis entsteht das High nur aus der Wirkung von THC und keinen anderen Einflüssen. Wenn Tabak beigemischt wird, wirkt zusätzlich das darin enthaltene Nikotin. Nikotin hat eine eigene Wirkung, die für manche Cannabis-Konsumenten unerwünscht sein kann.
- • Ein weiterer Grund, Tabak im Joint zu meiden, ist, dass Tabak den Geruchs- und Geschmackssinn beeinträchtigt. Bei Cannabis ist das Gegenteil der Fall, da die Geruchs- und Geschmacksempfindlichkeit beim Rauchen von Cannabis erhöht wird. Manche Cannabis-Konsumenten, die den Tabak im Joint abgeschafft haben, berichten von besserer Leistungsfähigkeit von Nase und Geschmacksnerven.
Welche Alternativen gibt es?
Ob nun mit oder ohne Tabak - das Einatmen von Brennmaterial ist schädlich für jede Lunge. Daher erklären sich so manche bereit, den Joint komplett wegzulassen und auf THC-Lebensmittel umzusteigen, sogenannte Edibles. In Ländern, in denen der Konsum von Cannabis legal ist, gibt es eine Reihe an Lebensmittel wie Muffins, Brownies, Gummibärchen oder sogar Früchte, die aufgrund von THC-Gehalt high machen können. Auf diese Weise kann man die Lunge schonen und trotzdem das High-Sein genießen. Der einzige Nachteil liegt darin, dass es immer etwas schwer ist abzuschätzen, wie high die Lebensmittel machen, was zu sehr starken Highs führen kann.
Wer nun doch die Lunge beanspruchen möchte, dies aber so schonend wie nur möglich machen möchte, dem ist ein Vaporizer empfehlen. Mit einem Vaporizer kann man die gewünschten Kräuter lediglich verdampfen, so dass das THC zwar inhaliert wird, die Kräuter aber nicht verbrannt werden. Dementsprechend wird das Brennmaterial nicht in die Lunge befördert.
Wer dann lieber doch old school mit einem Joint in der Hand bleiben möchte, der kann zumindest auf Tabakersatz zurückgreifen. Das sind in der Regel Kräutermischungen, die anstelle von Tabak in einen Joint beigemischt werden können. Es gibt sie in verschiedenen Geschmacksrichtungen, so dass für jeden Geschmack etwas zu finden ist.