Was ist medizinisches Cannabis?
13. April 2023Die Wirkung von Cannabis hat in der Medizin viele positive Aspekte. Seit 2017 ist Cannabis für medizinische Zwecke legalisiert worden. Was medizinisches Cannabis genau ist, für welche Zwecke es verwendet wird und in welcher Form man es konsumieren kann, erklären wir in diesem Beitrag.
Was ist medizinisches Cannabis?
Medizinisches Cannabis ist der staatlich organisierte Verkauf von Cannabis, das für medizinische Zwecke verwendet wird. Ärzte dürfen seit 2017 medizinisches Cannabis verschreiben, das als Schmerzlinderung bei Schwerkranken dienen soll. Das ärztlich verschriebene Betäubungsmittelrezept kann in den Apotheken abgegeben werden. Um ein solches Betäubungsmittelrezept verschrieben zu bekommen, muss der Arzt nicht nur die Sinnhaftigkeit der Therapie belegen, sondern die Betroffenen sind zudem auch verpflichtet, die Schwere der Krankheit und mögliche Einschränkungen im Alltag nachzuweisen. Hinzu kommt, dass sonstige Therapien versagt haben müssen, damit das Cannabis-Rezept als eine Art letzte Instanz infrage kommen kann.
Für welche Zwecke wird medizinisches Cannabis verwendet?
Cannabis wird schon seit über 1000 Jahren als Heilpflanze verwendet. Im Alten China und Ägypten fand es schon früh Beliebtheit bei den Heilern. Ihren Weg nach Europa fand die Cannabispflanze erst im 19. Jahrhundert, als ein irischer Arzt sie aus Indien mitnahm.
In der heutigen Medizin wird Cannabis in der Regel bei schweren Erkrankungen und nur wenn andere Therapien nicht helfen konnten, verschrieben. Darunter fallen beispielsweise chronische Schmerzleiden wie Nervenschmerzen, spastische Schmerzen, Schmerzen bei Multipler Sklerose oder auch Rheuma. Zudem wird Cannabis auch als Appetitanreger verwendet, zum Beispiel bei Krebspatienten nach einer Chemotherapie.
In welcher Form wird medizinisches Cannabis konsumiert?
Das Rauchen wird als die bedenklichste Form des Konsums für medizinisches Cannabis angesehen, da beim Rauchen eine schnelle Anflutung des Wirkstoffs THC herbeigeführt wird. Zudem schädigt das Rauchen der Lunge aufgrund der Schadstoffe, die beim Verbrennen entstehen. Stattdessen empfehlen Mediziner eher das Verdampfen in einem Vaporisierer. Dabei werden die getrockneten Blüten erhitzt, so dass die Wirkstoffe verdampfen, ohne die Blüten zu verbrennen. In Deutschland gibt es die Möglichkeit sich sogenannte cannabisbasierte Fertigarzneimittel verschreiben zu lassen. Eines davon ist ein Cannabisspray, das man sich in den Mund sprühen kann und dadurch an die Wirkung gelangt. Ein Weiteres Fertigpräparat gibt es in Form von Kapseln. Diese enthalten eine synthetische Form von Cannabis namens Nabilon. Sie werden wie gewöhnliche Kapseln eingenommen. Viele bevorzugen die Einnahme in Form von öligen Tropfen. Das sogenannte medizinische Cannabisöl enthält viele Pflanzenstoffe, darunter THC, CBD und Terpene. Insgesamt gibt es definitiv ein breites Spektrum von Einnahmemöglichkeiten, die man nach Bedarf an sich anpassen kann.